Musical bringt Jesus den Kirchenbesuchern näher
Buchholz. Jesus Christ Superstar zum 50. Jubiläum der Jesus-Christus-Kirche. Musical bringt Kirchenbesucher die biblische Geschichte auf unkonventionelle Weise näher.
Beeindruckten: Die Mitglieder des Gospelchors "Swinging Church Dorsten". Foto: Udo Milbret/WAZ FotoPool
„Was gibt es besseres als zum 50. Jubiläum der Jesus-Christus Kirche Jesus selbst ins Haus zu holen?“, fragt Pfarrer Dietrich Köhler-Miggel. „Es ist wichtig den Leuten, die biblische Geschichte so näherzubringen, dass sie sie verstehen. Musik ist dafür gut geeignet“, ergänzt er. In diesem Sinne führte am Samstag die Gospelgruppe „Swinging Church Dorsten“ in der Buchholzer Kirche „Jesus Christ Superstar“ auf. 500 Besucher hörten und sahen zu.
Durch freundschaftliche Beziehungen zu dem Posaunenchor der Jesus Christus Kirche war die Idee zu der Aufführung entstanden. Das Musical von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice, ein Klassiker in den Siebzigern, ist eigentlich für acht Solisten gedacht. Der Dorstener Dirigent Hans-Jürgen Gromann schrieb das Stück für die Gospelgruppe um, der Schwerpunkt liegt bei ihm auf dem Chor.
„Ich freue mich auf das Stück. Die Anzahl der Kirchengänger nimmt immer mehr ab. Ich denke, dass Musik diese Tendenz aufhalten kann. Wenn man sieht, wie voll die Kirche heute ist, gibt das Hoffnung“, so Wladimir Wiebe aus Homberg.
„Wir haben uns für die schmissige Rockoper entschieden, weil sie voller Pfeffer steckt“, kündigt Sprecher Gerhard Röhm im Vorhinein an. Und er hat nicht zu viel versprochen: Eineinhalb Stunden wird nun dem Publikum die Passionsgeschichte auf eine ganz ungewohnte Weise näher gebracht. Das Stück sprüht vor Energie und Leidenschaft. Herausragend der zwei Meter große Jesus im weißen Gewand, verkörpert von Hendrik Göppel.
Das Publikum ließ sich mitreißen, applaudierte am Schluss stürmisch. „Ich bin begeistert. So toll hätte ich mir das gar nicht vorgestellt“, sagt Maria Müller (84) aus Buchholz. „Der Dirigent hat einfach alles im Griff und reißt durch seine Art alle mit“, lobt Jutta Conradi (50) Hans Jürgen Gromann.
Sarah Schröer-Lopez